Geschichte
Ortsgründung – Ortsnamen:
Die Existenz der Siedlung Stinkenbrunn wird erstmals 1271, in der ungarischen Form „BYZURKUT“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname soll laut Sage durch den Absturz eines Drachen in den Ortsbrunnen (stinkender Brunnen) entstanden sein (lesen Sie die Sage).
- Kroatischer Name: Stikapron
- Ungarischer Name bis 1920 BÜDÖSKUT
- Deutscher Name bis 1958 Stinkenbrunn
- Deutscher Name seit 1959 Steinbrunn
Geschichte der Gemeinde:
Bereits in der Römerzeit führte eine Zweigstraße durch den heutigen Hartlwald, an deren Rand eine bedeutsame Ansiedlung entstand. 1271 wurde Steinbrunn erstmals in einer Urkunde erwähnt, als Nikolaus von Schattendorf seinen Besitz „Byzuskut“ verkauft. Der Name ist eine ungarische Übersetzung von „Stinchenprun“ eine Bezeichnung, die von der schlechten Wasserqualität der Brunnen dieser Gegend herrührt.
Der deutsche Namen erschien erstmalig 1344, ebenfalls in einer Verkaufsurkunde
Es hat viele Kriege gegeben, die bedeutendsten waren die Türkenkriege. Die Siedlung wurde einige Male zerstört und ab 1555 von den sich hier ansiedelnden Kroaten wieder aufgebaut. 1810 wurde in Steinbrunn mit dem Braunkohleabbau begonnen, die zu einer Vergrößerung der Ortsbevölkerung führte. Man errichtete für den Tagbau der Kohlelagerstätten Ziegeleien und Kalkbrennereien.
In dieser Zeit entstand der Ortsteil Neue Siedlung. Die Bevölkerung war 1869 auf 1500 Personen angestiegen. Im Bergwerk waren zu dieser Zeit 128 Frauen und Kinder beschäftigt. Die Förderungsmenge betrug jährlich 600 Tonnen. Bis zum Ende des 19. Jhdt. stieg die Bevölkerung bis über 2000 Personen – davon 550 in der Bergwerkskolonie. Bereits 1905 begann man mit der Elektrifizierung des Bergwerkes, 20 Jahre später war ganz Steinbrunn elektrifiziert.
Die erster Hälfte des 20. Jhdt. war vom 1. Weltkrieg (1914-18), vom Anschluß des Burgenlandes an Österrreich (1921), von der Weltwirtschaftskrise der 30iger Jahre, vom Austrofaschismus 1934-38 und Nazifaschismus mit dem 2. Weltkrieg (1938-45) gekennzeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Wideraufbau der Gemeinde Stinkenbrunn begonnen. Stinkenbrunn war überwiegend landwirtschaftlich orientiert.
Die Umgestaltung wurde unter Bgm. Robak eingeleitet – Bergwerk, Sandwerk, Wäschefabrik, Kartonagenfabrik, Betonwerk entstanden bzw. wurden wieder in Betrieb genommen. . Auf dem kulturellen Sektor war der Bau des ersten Gemeinschaftshauses in Österreich ein absoluter Höhepunkt. In diesem war eine Wäscherei, Brausen und Warmbäder, Kühlanlagen, Fernsehraum, Bücherei und ein Saal mit Küche eingerichtet.
1959 wurde Stinkenbrunn auf Wunsch der Bevölkerung in Steinbrunn umbenannt. Nach den Industrieprojekten wurde in den Sechzigern das inzwischen mit Wasser gefüllte und wirtschaftlich nicht mehr rentable Kohlebergwerk und eine größere Fläche um das Bergwerk zu einem Strandbad und Erholungszentrum umgebaut. Diese Entwicklung ließ Steinbrunn zu einem Fremdenverkehrsort werden. Um den See herum entstanden viele Wochenendhäuser, Mobilheimplätze und inzwischen auch Hauptwohnsitze. Die Einnahmen von dieser Wochenendsiedlung und den Mobilheimplätzen sind von enormer Bedeutung für die Gemeinde.
Im Jahr 1971 wurden die Gemeinden Steinbrunn und Zillingtal unter dem Namen Steinbrunn-Zillingtal aufgrund des Gemeindezusammenlegungsgesetzes vereint. 20 Jahre später wurde diese Zusammenlegung wieder aufgehoben und beide Gemeinden sind heute wieder getrennt.
Im Jahr 1971 wurde auch die 700-Jahrfeier der Gemeinde veranstaltet.
Weitere kommunale Marksteine waren der Bau der Volksschule 1976 und die die Fertigstellung des Rathauses mit Wohnungen 1977.
Steinbrunn liegt am Westrand des Verwaltungsbezirkes Eisenstadt-Umgebung an der burgenländisch-niederösterreichischen Grenze. Sein Hotter ist uralter Siedlungsboden. Die Ortschaft selbst wurde im Jahre 1271 als Byzuskut erstmals urkundlich erwähnt. Aus 1344 ist zu ersten Mal jener deutsche Name Stinkenbrunn überliefert, den das Dorf bis zum 31. Dezember 1958 geführt hatte.
Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts gehörte ein Teil des Dorfes zur Herrschaftsbereich der Grafen von Forchtenstein, ein Teil zu jenem der Herren von Hornstein. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verödete das Dorf und wurde nach den Türkenkriegszügen gegen Wien (1529, 1532) mit Kroaten wiederbesiedelt. 1656 wurde ganz Steinbrunn Bestandteil der Herrschaft Hornstein und kam mit dieser 1702 in das Eigentum der Fürstenfamilie Esterhazy.
In die ursprünglich von der Landwirtschaft beherrschte Dorfsiedlung hielt bald nach 1800 durch die Erschließung des Kohlenbergbaues im Nordwesten des Hotters die Errichtung einer Ziegelei und Alaunsiedlerei sowie eines Magazins der Teesdorfer Baumwollspinnerei die Industrie Einzug und leitete den Strukturwandel in der Bevölkerung ein. Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1959 wurde der Gemeindenamen auf Steinbrunn geändert. Mit 1. Jänner 1971 wurden die Gemeinden Steinbrunn und Zillingtal zusammengelegt, mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1991 aber wieder getrennt.
Heute sind sowohl Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie, der aus dem Bergbau entstandene Badesee sowie die Seesiedlung die Standbeine der Wirtschaftskraft der Gemeinde. Die Gemeinde hat sich auf Grund der schönen, gepflegten Landschaft, des milden Klimas, der geschätzten Gastlichkeit und der beachtlichen kommunalen Einrichtungen wie Seebad, Tennisplätzen und anderen Sportstätten zu einer Tourismusgemeinde entwickelt.